DER WEG ZUM ENTSORGUNGSFACHBETRIEB

Unternehmen, die sich als Entsorgungsfachbetrieb zertifizieren lassen möchten, müssen zunächst entscheiden, ob sie einer Entsorgergemeinschaft beitreten oder einen Überwachungsvertrag mit einer technischen Überwachungsorganisation (TÜO) abschließen.

Im zweiten Schritt ist festzulegen,

zertifiziert werden sollen.

Zertifizierbare Tätigkeiten nach der Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV) sind das Sammeln, Befördern, Lagern, Behandeln, Verwerten und Beseitigen sowie seit dem 01.06.2017 das Handeln und Makeln.

Voraussetzung für eine Zertifizierung ist, dass alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen - z.B.:

Um ein Erstaudit gemäß EfbV vorzubereiten, empfiehlt es sich, ein Handbuch für den Entsorgungsfachbetrieb zusammenzustellen.

Nachfolgend eine kleine Übersicht der u. a. notwendigen Unterlagen:

Das Herzstück des Entsorgungsfachbetriebs ist das Betriebstagebuch (BTB), das täglich zu führen ist und alle durchgeführten abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten, die zertifiziert werden sollen, dokumentiert.

Die Inhalte des Betriebstagebuches gibt der § 5 EfbV vor:

(1) Zum Nachweis einer fach- und sachgerechten Durchführung der abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten hat der Entsorgungsfachbetrieb für jeden zu zertifizierenden Standort ein Betriebstagebuch zu führen. Das Betriebstagebuch hat alle Informationen zu enthalten, die für den Nachweis einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung der Abfälle wesentlich sind, insbesondere

  1. Angaben über Art, Menge, Herkunft und Verbleib der vom Entsorgungsfachbetrieb gesammelten, beförderten, gelagerten, behandelten, verwerteten, beseitigten, gehandelten oder gemakelten Abfälle einschließlich einer Dokumentation der erbrachten Leistungen,
  2. besondere Vorkommnisse, insbesondere Betriebsstörungen, die Auswirkungen auf die ordnungsgemäße Abfallbewirtschaftung haben können, einschließlich der möglichen Ursachen und der zur Abhilfe getroffenen Maßnahmen,
  3. die Dokumentation einer fehlenden Übereinstimmung des gesammelten, beförderten, gelagerten, behandelten, verwerteten, beseitigten, gehandelten oder gemakelten Abfalls mit den Angaben des Abfallbesitzers oder -erzeugers sowie die Angabe der getroffenen Maßnahmen,
  4. die Angabe der mit dem Vorgang des Sammelns, Beförderns, Lagerns, Behandelns, Verwertens, Beseitigens, Handelns oder Makelns beauftragten Person sowie im Fall der Beauftragung eines nicht zertifizierten Betriebes gemäß § 7 Absatz 3 die Angabe des jeweiligen Umfangs der Beauftragung und
  5. bei Anlagen die Ergebnisse von anlagen- und stoffbezogenen Kontrolluntersuchungen einschließlich Funktionskontrollen im Rahmen der Eigen- und Fremdkontrollen.

(2) Das Betriebstagebuch kann in Papierform oder elektronisch geführt werden. Wenn für verschiedene Tätigkeitsbereiche oder Betriebsteile Einzelblätter geführt werden, sind diese wöchentlich zusammenzufassen. Das Betriebstagebuch ist dokumentensicher anzulegen und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Es muss jederzeit an dem betroffenen Standort einsehbar sein. Die im Betriebstagebuch enthaltenen Informationen sind nach ihrem Eintrag fünf Jahre lang aufzubewahren. Die in Absatz 1 Satz 2 Nummer 4 genannten personenbezogenen Daten sind nach Ablauf der Frist zu löschen.

(3) Das Betriebstagebuch ist von dem Inhaber, soweit er für die Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes verantwortlich ist, oder von der für die Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes verantwortlichen Person regelmäßig auf Richtigkeit und Vollständigkeit zu überprüfen. Die Überprüfung ist zu dokumentieren.

Das Entsorgungsfachbetriebeaudit erfolgt jährlich - immer nach 12 Monaten - und wenn es erfolgreich bestanden wurde, wird das Zertifikat erteilt. Neu ist, dass die Auditoren nach 5 Jahren wechseln müssen, unangekündigte Audits erfolgen sollen und Behörden auf Wunsch am Audit teilnehmen können.

Das Zertifikat ist jedes Jahr als Anzeige der Fachbetriebseigenschaft an die zuständige Behörde des Unternehmens zu übermitteln.

Hier werden die Zertifikate unter www.zks-abfall.de online gestellt.

Viel Erfolg!

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